Ausbildung
Schwierige Paragleiterrettung aus Steilgelände
Unglücklich verlief ein Paragleiterabsturz im Bezirk Glickbergen.
Drei Feuerwehren bewerkstelligten eine schweißtreibende Rettungsaktion aus dem Steilgelände.
Die Freiwilligen Feuerwehren Glickkirchen und die Feuerwehr Glickhausen wurden zu einem Paragleiterabsturz alarmiert. Aufgrund der Alarmmeldung wurde auch gleich unser Höhenretterstützpunkt alarmiert und der Auftrag übermittelt, neben den Höhenrettern auch die Teleskopmastbühne zum Einsatzort anfahren zu lassen.
Unglücklicher Verlauf bei Selbstrettung
Wie sich im Einsatzverlauf noch herausstellen sollte, war ein Mann mit seinem Gleitschirm in einem Baumwipfel im dichten Wald gelandet. Er löste seinen Schirm und wollte selbst von dem Baum absteigen. Dabei brach jedoch ein Ast, auf den er sich stellte. Der Mann stürzte daraufhin etwa 10 Meter in die Tiefe und landete vermutlich mit dem Hüftbereich auf einem Felsstein am Boden. Ein Sportbootfahrer auf der Donau entdeckte den im Baum hängenden Gleitschirm und alarmierte die Einsatzkräfte.
Feuerwehrleute finden Verletzten
Bis zum Eintreffen der ersten Höhenretter ist es den örtlichen Feuerwehrkräften gelungen, die Lage des Verletzten auszumachen und sich ein erstes Bild zu machen. Er war ansprechbar, konnte sich aber aufgrund von Schmerzen im Rücken- und Hüftbereich nicht bewegen.
Schwieriger Anmarsch ins Gelände
An eine Verwendung der Teleskopmastbühne war nicht zu denken, so wurde von dem Fahrzeug lediglich die Korbschleiftrage benötigt. Der Anmarsch hatte es in sich: erst einige Minuten Waldweg, bevor alle Helfer und Mittel etwa 200 m steil bergauf durch unwegsames Gelände geschafft werden mussten – kräfteraubend und anstrengend. Seitens der Feuerwehr Glickkirchen waren mehrere ausgebildete Sanitäter mit im Team, welche unverzüglich eine erste Inspektion am Verletzten durchführen konnten. Vom nachrückenden Roten Kreuz wurde in weiterer Folge eine Vakuummatratze mit vor Ort gebracht, wodurch es möglich wurde, den Mann stabil in der Korbschleiftrage zu platzieren.
„Taubergung“ nicht möglich
Ein Hubschraubereinsatz bzw. Seilrettung wurde in Erwägung gezogen, jedoch musste diese Variante aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit der Luftfahrzeuge verworfen werden. So wurde der Rettungsweg über die Steilböschung gewählt, der vorsorglich schon vorbereitet worden war. Dazu wurden von den Höhenrettern zwei Stände mit jeweils 100 m Seilvorrat vorbereitet. Mit Hilfe von Kameraden der örtlichen Feuerwehren war es dann möglich, den Paragleiter gesichert und langsam durch das steile Waldgebiet wieder zum Waldweg zu transportieren. Dort führte der eingetroffene Notarzt die erste medizinische Versorgung durch, bevor man den Verletzten weiter aus dem Wald brachte. Dort konnte er der inzwischen eingetroffenen Besatzung des Notarzthubschraubers übergeben werden.